Schon seit Ewigkeiten liebe ich den feinen Geschmack von Holunderblüten. Er erinnert mich an milde, sonnige Frühsommertage und ich mag den Gedanken, dieses damit verbundene Gefühl zu konservieren und gelegentlich wieder aus dem Schrank holen zu können. Tatsächlich habe ich mich aber noch nie daran gewagt, selbst Sirup, Gelee oder ähnliches herzustellen. Es war also dringend an der Zeit dafür.
Und juhu – ich schaffe es sogar diesen Beitrag zu schreiben, bevor die Holunderblütensaison schon wieder komplett vorbei ist für dieses Jahr. Das ist nämlich neben Homeoffice, Kinderbetreuung und allem anderen, was uns aktuell auf Trab hält, gar nicht so einfach. Aber das ist natürlich eine andere Geschichte.
Wissenswertes:
- Holunderblüten bekommst du nicht im Supermarkt. Wenn du welche brauchst, erntest und verarbeitest du sie am besten frisch.
- Blütezeit ist von Mai bis Juli. Schneide die Holunderblütendolden am besten an einem sonnigen Vormittag ab, wenn der Morgentau verdunstet ist. Denn dann entfalten sie ein besonders intensives Aroma. Gut ist es auch, wenn es an den Tagen davor nicht geregnet hat.
- Die Blüten produzieren keinen Nektar, sondern es sind die Pollen, die für den besonderen Geschmack sorgen. Deshalb ist es wichtig, die geernteten Dolden nicht zu waschen, bevor du daraus Sirup machst. Um die Dolden von Krabbeltieren und ähnlichem zu befreien, schüttelst du sie einfach vorsichtig aus.
- Die Dolden schneidest du knapp am Stiel mit einer spitzen Schere ab.
- Achte darauf, nur komplett geöffnete Blüten zu ernten.
- Damit die feinen Blüten nicht zerdrückt werden, sammelst du die Dolden am besten in einem Korb.
Zutaten für Holunderblütensirup (ergibt ca. 750 ml) 750 ml Stilles Wasser, zimmerwarm ca. 100 g Honig 8 Holunderblütendolden 2 unbehandelte Zitronen 1 Esslöffel milden Traubenessig (alternativ Apfelessig)
Und so geht´s:
Die Blüten zupfst du von den Stängeln ab. Diese und die Blätter solltest du nicht mitverarbeiten, weil sie nicht verträglich sind.
Anschließend schneidest du eine Zitrone in Scheiben und schichtest diese zusammen mit den Holunderblüten in ein hohes Gefäß.
Vermische dann in einem Topf den Honig und den Saft einer Zitrone mit dem vorher abgemessenen Wasser und koche die Flüssigkeit einmal auf. Je nach Honig kann die Farbe des Sirups dann natürlich variieren.
Anschließend gießt du die etwas abgekühlte Flüssigkeit über das Holunderblüten-Zitronen-Gemisch und verrührst alles.
Füge noch einen Esslöffel milden weißen Traubenessig hinzu.
Danach deckst du den Behälter ab und brauchst erst mal etwas Geduld, während der Sirup die kommenden 48 Stunden zieht. Rühre ihn aber zwischendurch gerne mal um.
Nach zwei Tagen gießt du den Sirup durch ein ganz feines Sieb oder Küchentuch ab, so dass am Ende nur die Flüssigkeit übrig bleibt.
Diese kochst du dann noch mal auf, bevor du den fertigen Holunderblütensirup in zuvor sterilisierte Fläschchen abfüllst.
Sind die Behälter keimfrei und luftdicht, dann hält der Sirup durchaus einige Monate. Geöffnete Fläschchen bewahrst du für ein paar Tage im Kühlschrank auf.
Selbstgemachtes wie ein Fläschchen Holunderblütensirup eignet sich natürlich wunderbar als Mitbringsel oder kleine Aufmerksamkeit.
An diesem Rezept mag ich übrigens ganz besonders, dass es zwar ein Sirup, aber dabei nicht so extrem süß ist, sondern ein wirklich schönes mildes Aroma hat.
Danke, liebe Imke, für´s Motivieren und Mitmachen an diesem schönen Frühlingstag. Es war herrlich schön.
Dazu n kalter Sekt – hmmmmm. Lecker! Und so so schöne Bilder… ich möchte sowas auch mal mit dir machen!!
Danke <3 Und: total gerne! Lass uns was planen!
Diese Woche erst sind mir an einer Waldlichtung in meinem Heimatdorf Holundersträucher aufgefallen. Einer neben dem anderen, eine wundervolle, weiße Blütenpracht. Jetzt mache ich mich nochmals auf den Weg dorthin und sammle Blüten. Danke, liebe Claudia, für die Inspiration.
Oh wie schön. Das klingt wirklich traumhaft. Da würde ich jetzt gerne mitkommen. 🙂
Ohhhh, ich werde es dieses Jahr auf jeden Fall ausprobieren. Der Strauch vor unserer Tür ist auch bald soweit und dann habe ich dieses Jahr auch endlich Sirup. Deine Bilder sind soooo wunderschön und danke für das leicht verständliche Rezept.
Danke, liebe Viddy. <3 Ich drücke die Daumen, dass die Blüten schon bald soweit sind und du starten kannst.