Es passiert mir ganz oft, dass ich Fotos mache, wenn wir unterwegs sind, dann eine Mini-Vorschau für mich auswähle, diese fix bearbeite und der Rest der Bilder dann erst mal eine (lange) Weile liegen bleibt. Bis ich sie vergesse, weil ich in der Zwischenzeit schon wieder so viele neue Fotogelegenheiten hatte. So geschehen unter anderem auch mit unserem diesjährigen Sommerurlaub in Nord-Holland, diversen anderen Begebenheiten und auch unserem Kurztrip zu zweit an den Niederrhein, von dem ich nun aber endlich ein paar Bilder hier zeigen möchte.
Nachdem wir im Juni das erste Mal für ein komplettes Wochenende zu zweit weggefahren sind und das einfach so so so schön war, haben wir uns für den Spätsommer vorgenommen, das unbedingt noch einmal zu planen.
Für mich persönlich war das auch ein bisschen ein Abschied von meiner Lieblingsjahreszeit, der mir gerade dieses Jahr besonders schwer fällt. Weil wir einfach nicht genau wissen, was da auf uns wartet in den nächsten Monaten. Gerade mit Kita-Kind sind Erkältungen sowieso ein ständiges Thema und den Rest muss ich aktuell sicher nicht erläutern. Energie tanken kann in jedem Fall so oder so nie schaden.
So oft liegt das Gute so nah
Fest stand von vornherein, dass wir wieder eine Gegend im näheren Umkreis erkunden wollten. Nachdem es beim letzten Mal das südliche Bergische Land war, entschieden wir uns, nach Unterkünften am Niederrhein zu stöbern. Städtetrips fallen für uns pandemiebedingt eher raus und gerade zieht es uns einfach auch deutlich mehr in die Natur. Eben dorthin, wo nicht so viele Menschen sind.
Die Unterkunft-Suche empfinde ich ganz oft wie das Brautkleid-Anprobieren. Du guckst und suchst und plötzlich macht es Peng, du bist verliebt und weißt, genau das ist es jetzt. So geschehen auch in diesem Fall: Die Vorstellung mit meinem Herzmann ein Wochenende zu zweit am Niederrhein auf dem Land mit ganz vielen Hirschen zu verbringen war einfach zu schön. Also wurde es ein Apartment im Siebziger-Jahre-Anbau auf einem Biohof. Hätte ich für uns drei gesucht, dann hätte ich dieses Apartment vermutlich nie entdeckt.
Als wir losgefahren sind, hatten wir noch gar keinen Plan. Aber das war vermutlich auch genau die richtige Strategie. Ein bisschen in den Tag leben, spontan schauen, wonach uns der Sinn steht – geht mit kleinem Kind auch, ist aber einfach etwas komplett anderes.
Lustig war übrigens als unser Gastgeber uns fragte, ob wir Ausflugstipps haben möchten, um uns dann einen Trip nach Düsseldorf zu empfehlen. Macht natürlich Sinn. 😉
Hätte es das ganze Wochenende durchgeregnet, wäre es übrigens auch nicht weiter schlimm gewesen. Gemütlich auf dem Bett zu liegen und aufs Hirschgehege rauszusehen, ist nämlich wirklich schön. Tiere zu beobachten hat einfach immer wieder etwas wahnsinnig entspannendes.
Aber wir hatten Glück, es hat nur am Freitagabend ziemlich heftig geregnet und den Samstag konnten wir größtenteils draußen zwischen Feldern, Weiden und Wald umherspazieren.
Ein paar Eindrücke:
Kurzer Exkurs: Hirsche und Rehe
Übrigens dachte ich ja bis zu diesem Kurztrip, dass Rehe die Weibchen sind und Hirsche das männliche Wild. Dabei ist das ein totaler Irrglaube, der tatsächlich dem Disney-Klassiker Bambi zuzuschreiben ist. Jedenfalls ist Bambi kein Reh, sondern genau genommen ein Hirschkalb (ein bisschen mehr Infos zum Bambi-Irrtum gibt es übrigens hier).
Jedenfalls handelt es sich bei Hirschen um Rot- oder Damwild. Das Reh wiederum, ist zwar auch eine Art der Hirsche, hat aber ganz andere Eigenschaften und ist sogar näher verwandt mit Elch und Rentier. Bei den schönen Wildtieren, die hier auf den Bilder zu sehen sind, handelt es sich um Damwild bzw. Hirsche. Also Hirschböcke, Hirschkühe und Hirschkälbchen.
Jetzt würde mich wirklich mal interessieren, wer das bereits wusste. 😉
Was wir an dem Wochenende neben der wunderschönen Natur besonders genossen haben, war der Blick morgens durch die riesigen (ich nenne sie jetzt mal) Schaufenster. Es ist soooo toll morgens aufzuwachen und gemütlich in die noch warme Bettdecke gekuschelt nach draußen in den Nebel aufs Feld zu blicken. Irgendwie surreal.
Das nächste Mal geht es dann zu dritt in diese wunderschöne Gegend. Das haben wir uns fest für den Herbst vorgenommen. Hier gibt es nämlich noch ganz viel zu entdecken.
Bleibt gesund. <3
Oh Claudi, die Bilder sind irre schön und der Blick aus der Unterkunft ein Traum Da will ich jetzt auch hin. Sofort. Toller Blogpost. Ich hab jetzt Lust auf eine kleine Auszeit in der Natur.
Wunderschön! Das wäre auch etwas für uns, oder? ❤